Orgel und Organistin

Orgelspiel und Kirchenmusik der Christuskirche genießen einen internationalen Ruf, die Akustik des Kirchraums gilt als eine der besten in Paris. Es finden hier ca. 50 Konzerte im Jahr statt.

Orgel 

Der Einbau der ersten Orgel 1894 (Firma Gebrüder Link) – ein Instrument mit romantischer Disposition – war der Ausgangspunkt für ein intensives Musikleben.

1964 wurde die heutige Orgel gebaut (Firma Detlef Kleuker). Das Instrument mit mechanischer Traktur, 19 Registern auf zwei Manualen, bezieht sich im Klangcharakter auf die norddeutsche Barockorgel und ist besonders für Bachkompositionen geeignet, weshalb die Orgel regelmäßig für Aufzeichnungen genutzt wird.

Organistin: Helga Schauerte-Maubouet

Helga Schauerte-Maubouet zählt zu den profunden KennerInnen und international bekannten InterpretInnen der französischen Orgelmusik des 19. und 20. Jahrhunderts mit Forschungs- und Publikationsschwerpunkt Jehan Alain, über den sie 1983 die erste deutschsprachige Biographie veröffentlichte. Sie entdeckte und erwarb zahlreiche unbekannte Autographe, Briefe und Photographien des Komponisten, die regelmäβig in Ausstellungen zu sehen sind.

Sie ist u. a. Autorin des Handbuch Orgelmusik und mehrerer MGG-Artikel, sowie Herausgeberin zahlreicher Bärenreiter-Urtext-Editionen (Louis Vierne, Jehan Alain, Léon Boëllmann und Théodore Dubois, insgesamt mehr als 30 Bände Orgelmusik), sowie von Vokalwerken von Marc-Antoine Charpentier und Gabriel Fauré. Sie lehrt am Pariser Konservatorium Nadia et Lili Boulanger und ist Organistin an der Deutschen Evangelischen Kirche zu Paris. Im Jahre 2006 gründete sie in Pontaumur (Auvergne) eine jährlich stattfindende, J.S. Bach gewidmete Orgelakademie. Über vierzig CD-Einspielungen (Motette, MKI, FSM, Bayard, Syrius), darunter das gesamte Orgelwerk von J.S. Bach (12 CDs erschienen), Dietrich Buxtehude (5 CD) und Jehan Alain (2 CD), sowie Komponistenportraits von Buttstett, Corrette, Clerambault, Reger, Boëllmann, Dubois und Langlais dokumentieren die Interpretin als „une excellente musicienne doublée d’une organiste remarquable“ (Jean Langlais, 1987).

In Anerkennung ihrer besonderen Verdienste wurde ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In Frankreich wurde sie mit dem Orden des Chevalier des Arts et des Lettres ausgezeichnet.

Toccata von Eugène Gigout

www.helgaschauerte.fr